Zeitgeschichte an sich ist nicht erfahrbar, sie wird als persönliche Geschichte und von jedem anders erlebt. Die Dokumentation des „HEUTE“ als Bestandteil der erlebten Geschichte ist Ziel der Arbeit des Vereins!
Die Zeitzeugenbörse sucht Zeitzeugen, die ihre erlebten Geschichten zur Stadtgeschichte der Stadt Duisburg in einer bestimmten Zeit oder an einem speziellen Ort weitergeben möchten.
Die Zeitzeugenbörse möchte auf Wunsch Zeitzeugen auch an Schulen, Journalisten, Studenten und andere Interessierte vermitteln, um dort ihre Erlebnisse direkt zu schildern.
Sie will aber auch die aktuelle Stadtgeschichte dokumentieren, da diese in Jahren oder Jahrzehnten ebenfalls Geschichte sein wird.
Junge,
weil sie Antworten auf ihre Fragen bekommen und im Dialog ihre eigene Meinung finden.
Alte,
weil sie erfahren, wie aus ihren Geschichten Geschichte wird. Sie finden sinnvolle Aufgaben und Kontakte, die sie sonst nie bekommen hätten.
Nutzer,
weil erzählte und erlebte Geschichten ihre Beiträge lebendiger und verständiger machen.
Die Zeitzeugenbörse möchte Zeitzeugen finden, die etwas über eine bestimmte Zeit oder einen speziellen Ort berichten können. Interessierte Bürger sollen sich an zahlreichen Stellen im Stadtgebiet
melden können. Die ZeitZeugenBörse möchte gerne stadtweit räumliche Möglichkeiten bieten, damit Erinnerungen an die Stadtgeschichte weitergegeben werden können.
Ein Anfang soll nach Möglichkeit möglichst schnell in zentraler Lage geschaffen werden!
„Für mich ist die Begegnung mit jungen Menschen am wichtigsten!“
Diese Erfahrung teilen die meisten Zeitzeugen. Die Wertschätzung der guten, aber oft auch schmerzlichen Lebenserfahrungen durch andere, durch jüngere Menschen kann helfen, die eigene
Vergangenheit besser zu verstehen und aufzuarbeiten.
Die Beschäftigung mit der eigenen Geschichte, die sonst vielleicht unerzählt bliebe, hilft, den Blick für das Leben anderer Menschen zu öffnen.
Die Arbeit als Zeitzeuge führt zu neuen Begegnungen und Kontakten, die es sonst nicht geben würde.
Über die persönliche Ebene hinaus, hat die Vermittlung erlebter Geschichte auch gesellschaftliche Bedeutung.
Jeder Zeitzeuge wirkt mit an der Weitergabe von Erinnerung und Erfahrung.
Die ZeitZeugenBörse möchte Zeitzeugen an Journalisten vermitteln, die Dokumentationen zur Stadtgeschichte planen und auf die Aussagekraft und die Mitwirkung von Zeitzeugen angewiesen sind.
Einen weiteren wichtigen Schwerpunkt bildet die Arbeit in den Schulen. Geschichtslehrer/innen können Zusammenhänge darstellen, sie können in Schrift, Bild oder Film Einzelschicksale aufzeigen.
Wie eine Zeit sich angefühlt hat, können nur diejenigen vermitteln, die die Situation erlebt haben und sie sich im Heute bewusst machen.
Auch als Quellen für die wissenschaftliche Arbeit werden Zeitzeugen zunehmend genutzt. Soll in einer Forschungs- oder Diplomarbeit z. B. die Familiensituationen der 50er Jahre erarbeitet werden,
so können die Erwachsenen der älteren und mittleren Generation heute Wesentliches dazu beitragen, was aus anderen Quellen nicht zu ermitteln wäre.
Aber auch die Beschäftigung mit der Religion, die Stadtteilarbeit von Nachbarschaftsheimen beispielsweise, braucht die Erinnerung der Menschen, die ihren Kiez, ihr Viertel in den Veränderungen
der Jahre beobachtet und erlebt haben.
Die unten genannten Themen sollen einen Überblick geben und sind nur als Beispiele zu verstehen. Die Zeitzeugen können auf Wunsch auch über viele andere Themen Auskunft geben.
Duisburg bis 1919 (Kaiserzeit)
Alltagsleben, soziale Konflikte, Entwicklung bestimmter Stadtviertel, Industrialisierung
Duisburg in der Weimarer Republik 1919-1933
Bestimmte Stadtviertel, Arbeitsleben, Arbeitslosigkeit, Wirtschaftskrise, Kindheit und Jugend, kulturelle Ereignisse
Duisburg in der NS-Zeit 1933 bis 1945
Duisburgs Schulen im NS-Regime, HJ und BDM, SA und SS, Kinderlandverschickung, Verfolgung und Vernichtung der Juden und anderer Minderheiten, Widerstand gegen NS-Regime, KZ, Emigration
Zweiter Weltkrieg in Duisburg und Deutschland
Bombenkrieg in Duisburg, Leben im Luftschutzbunker, Wehrmachtseinrichtungen, Kriegsalltag, Kriegsteilnahme als Soldat, Gefangenschaft, Flucht, Evakuierung, Artilleriebeschuss, Einmarsch der
Amerikaner
Duisburg und Deutschland in der ersten Nachkriegszeit 1945 bis 1949
Nachkriegsalltag, Schwarzmarkt, Wiederaufbau von Wirtschaft, Verwaltung und politischem Leben, Währungsreform, Kultur
Duisburg von 1949 bis heute
Wirtschaftliche Entwicklung, Kulturleben, Literatur und Theater, Freizeit und Sport, Beziehungen zu den Alliierten, Politische Entwicklung und Gewerkschaft, Städtebauliche Entwicklung,
Veränderungen und Neubauten